PUT ME IN!

PUT ME IN!

VON STEFANIE SCHMID
(Veröffentlicht in THE GAZETTE Ausgabe 01 im November 2022)

Die Inhaftierung des Vaters oder der Mutter bedeutet für viele Familien den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg. Um den Kindern der betroffenen Familien zu helfen, bietet Put Me In! finanzielle Unterstützung an – für deren Teilhabe am Sport.

Put Me In! wurde im Jahr 2020 durch Matt Blodgett ins Leben gerufen. Die US-amerikanische  Organisation verfolgt das Ziel, Kindern inhaftierter Eltern die Welt des Sports näherzubringen. Die Idee und Mission entstanden aus einer persönlichen Erfahrung heraus: Matt Blodgett weiß, was es bedeutet, ein Kind inhaftierter Eltern zu sein, und kennt die Stigmata, die damit einhergehen. Nach eigenen Aussagen half ihm der Sport – und vor allem das Football-Spielen im Verein – über diese schwierige Zeit hinweg.

Schicksale wie das von Matt Blodgett gibt es viele, insbesondere in den USA: Die Zahl der Inhaftierungen ist seit den 1980er-Jahren um über 500 Prozent gestiegen. Die Menge der betroffenen Kinder hat sich in den letzten 40 Jahren verfünffacht. Heute gibt es 2,7 Millionen Kinder, die mit der Inhaftierung eines Elternteils leben müssen. Sie leiden oftmals still – und werden nicht gehört. Das Team um Matt Blodgett nimmt sich dieser Kinder an und unterstützt ihre Familien mit wiederkehrenden Finanzhilfen in Höhe von 1.000 US-Dollar pro Jahr.

Da die Inhaftierung von Familienmitgliedern gerade in Haushalten mit geringem Einkommen verbreitet ist, wird die finanzielle Unterstützung dringend benötigt. Eine eigens entwickelte App sorgt dafür, dass das Geld unkompliziert und unmittelbar bei den Familien an-kommt. Die Zahlungen zielen darauf ab, die Kosten für Ausrüstung und Anmeldegebühren zu decken, um den Kindern Sportstunden und die Mitgliedschaft im Sportverein zu ermöglichen. Im Schnitt bezahlen die US-Amerikaner 500 US-Dollar im Jahr, pro Kind und Sportart.

Dass Sport einen positiven Einfluss auf die physische und psychische Entwicklung von Kindern hat, beweisen zahlreiche Studien: Sportliche Betätigung und vor allem die Teilhabe im Sportverein stärkt das Selbstwertgefühl und fördert die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Für Kinder in Not stellen Sportvereine aber auch Schutzräume dar: Die Mannschaft wird zur Familie – gerade dann, wenn zu Hause Schwierigkeiten auftreten. Der ehemalige NFL-Spieler und New-England-Patriots-Star Julian Edelman, der die Organisation als Athlete Ambassador nach außen vertritt, beschreibt seine Vereinserfahrungen folgendermaßen: „Meine schönsten Kindheitserinnerungen drehen sich um Sport und um meine Mannschaftskameraden, mit denen ich diese Erinnerungen teilen darf. In diesen Jahren hatte ich Mannschaftkameraden, die von der Inhaftierung ihrer Eltern oder anderen unglücklichen Umständen zu Hause betroffen waren. Ich habe aus erster Hand erfahren, dass es einen positiven Einfluss hat, ein Team um sich zu haben – wie auch einen Coach, auf den man sich verlassen kann – auf und neben dem Spielfeld. Ich freue mich deshalb sehr, Put Me In! dabei zu helfen, Kindern, die heute vor diesen Herausforderungen stehen, den Zugang zum Sport zu erleichtern.“

Put Me In! erleichtert Kindern inhaftierter Eltern nicht nur den Eintritt in die Welt des Sports – Put Me In! investiert in das Leben und das Potenzial dieser Kinder. Matt Blodgett, Julian Edelman und Co. geben den Betroffenen Halt und sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass sie ihren Platz in der Gesellschaft finden. „Stay in the Game“ lautet das Motto. 

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www.putmein.org

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Über die Organisation:

Put Me In!

gegründet 2020 durch Matt Blodgett

Put Me In! ist eine gemeinnützige Organisation, die Kindern von inhaftierten Eltern den Zugang zum Sport ermöglicht. Die Organisation finanziert sich durch Spenden und arbeitet eng mit Regierungsbehörden und anderen gemeinnützigen Organisationen zusammen. Für die kommenden Jahre plant Put Me In! zu expandieren, um mehr Kinder und Jugendliche in den Vereinigten Staaten zu erreichen.

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Picture credit © Put me in!


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