KEINE ZEIT ZU VERLIEREN

KEINE ZEIT ZU VERLIEREN

VON KLAUS OFNER
(Veröffentlicht in THE GAZETTE Ausgabe 01 im November 2022)

 

Die digitale Transformation hat das Ziel, Informations- und Kommunikationsbarrieren im Unternehmen zu durchbrechen, indem Informationen durch den Abbau von Datensilos zugänglich und interpretierbar gemacht werden. Dies geschieht durch die Einführung oder auch Modernisierung digitaler Technologien, um gezielte Transformationen von Dienstleistungen oder Geschäftsbereichen herbeizuführen oder manuelle durch digitale Prozesse zu ersetzen. Angestoßen werden Projekte der digitalen Transformation durch bestimmte Anforderungen, denen sich Unternehmen oder auch einzelne Geschäftsbereiche gegenübergestellt sehen. Das Problem: Die zunehmende Dynamik der Geschäftswelt führt dazu, dass diese Anforderungen – und damit der Bedarf an digitaler Transformation – exponentiell zunehmen.

Nun ist es aber so, dass IT-Projekte in der Vergangenheit meist sehr zeitintensiv und teuer waren. Gleichzeitig wächst die Gefahr stetig, dass nach erfolgreicher Implementierung der neuen Technologie schon wieder ganz andere Anforderungen entstanden sind, die nicht im Lösungsdesign vorgesehen waren. Unternehmen befinden sich heute in der Situation, dass sich ihre Umwelt immer schneller verändert. Die Anzahl der kundenrelevanten Kanäle steigt, die Fokusmärkte verändern sich, das Produktportfolio muss sich anpassen, es werden neue Unternehmensbereiche geschaffen oder zugekauft – wo man auch hinsieht, herrscht Veränderung. Das wiederum bedeutet, dass zum einen die Informationsmenge selbst und zum anderen aber auch der Bedarf, diese Informationen zu kennen und stets zur Verfügung zu haben, stark steigt. Dies nicht zuletzt aufgrund der Notwendigkeit im Unternehmensalltag, schnelle und fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Realität sieht jedoch so aus, dass all die wertvollen Daten, die es für eine lückenlose und transparente Informationsgrundlage braucht, überwiegend in ganz unterschiedlichen Systemen, Abteilungen, lokalen und öffentlichen Ordnern stecken und sie darüber hinaus in sehr unterschiedlichen Formaten und Qualitäten vorliegen.

Diese Daten manuell in ein zentrales Informationssystem zu überführen, ist ineffizient und schiebt die angestrebten Vorteile in eine zu weit entfernte Zukunft. Schließlich werden Informationen bereits heute schon benötigt und wer diese Notwendigkeit erkennt, kann nicht Monate oder gar Jahre warten, bis ein entsprechendes System implementiert wird. Im Übrigen gibt es einen solchen Bedarf nicht nur im Management. Entscheidungen werden jeden Tag in jedem Team auf jeder Hierarchiestufe getroffen – und diese Entscheidungen können nur so gut sein, wie es ihre Informationslage zulässt.

Daraus folgt, dass in Unternehmen eine Demokratisierung von Daten stattfinden muss. Jeder benötigt einen wie auch immer gearteten Zugang zu Daten, die im Kontext seiner oder ihrer Arbeit relevant sind. Das gilt für alle Aufgaben, Rollen und Abteilungen. Dies wiederum hat zur Konsequenz, dass die Bedienbarkeit und die Nutzerführung eines solchen zentralen Informationssystems besonders intuitiv und dazu imstande sein müssen, individuelle Use Cases wie beispielsweise Reporting oder Suchen sehr einfach zu gestalten.

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Informationsmodellierung

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Der erste Schritt ist, sich genau Gedanken darüber zu machen, wofür die Informationen überhaupt benötigt werden, und damit einhergehend, in welcher Form und Detailtiefe die Daten gebraucht werden. Eine Person aus dem Management wird ganz andere Anforderungen an Breite und Tiefe von Informationen haben als jemand aus dem Produktmanagement, der genau verstehen will, wie die einzelnen Produkte im Markt performen. Es ist keine leichte Aufgabe, ein Informationsmodell zu entwickeln, das sämtliche Anforderungen aller Nutzer im Unternehmen berücksichtigt und dabei aber flexibel genug bleibt, um sich an neue Anforderungen oder Veränderungen anzupassen. Graphdatenbanken sind heute die einzige Möglichkeit, diesen Level an Transparenz und Flexibilität zu bieten, denn sie haben dank der generischen Datenmodellierung genug Freiheit für die Erstellung unterschiedlichster Informationsmodelle mitsamt dem jeweiligen Kontext.

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Datenintegration

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Danach wird analysiert, welche Quellsysteme es gibt und welche davon die für das Informationsmodell relevanten Daten verwalten. Sind die Quellen identifiziert, werden die dort gepflegten Daten an einen Integration Hub übertragen, der sie automatisch in ein neutrales Format überträgt. Auf diese Weise können die Daten – egal, in welcher Form sie ursprünglich vorlagen – in die Corporate Information Management-Plattform übertragen und für die entsprechenden Anwendungen genutzt werden.

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Merkmale von modernem Information Management

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Auch wenn Unternehmen realisieren, dass häufig der Zugang zu Daten fehlt, die für gewissen Entscheidungen relevant sind, und dass sie oftmals vielleicht gar nicht so genau wissen, welche Informationen theoretisch überhaupt vorliegen, muss die digitale Transformation der digitalen Informationslieferkette keine unüberwindbare Herausforderung sein. Zudem wird jeder Versuch, diese Aufgabe manuell anzugehen, unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen, zu Ineffizienzen und Fehlern führen und voraussichtlich dennoch nicht die Transparenz bringen, die sich Unternehmen erhoffen.

Modernes Information Management hingegen setzt auf automatisierte Informationsströme, die von sämtlichen existierenden Datenquellen in eine umfassende Informationsplattform geleitet und dort in einer neutralen Form zentral verwaltet werden. So entsteht eine holistische Datengrundlage, auf deren Basis viele unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten entstehen können – je nach Rolle, Funktion und Detailanforderung. Neben der bloßen Zusammenführung von unterschiedlichen Daten aus dem Unternehmen werden in der Corporate Information Management-Plattform Informationen auch miteinander verknüpft, was vorher durch die fragmentierte Datenhaltung nicht möglich war. Durch diese Transparenz können auf einmal interessante Zusammenhänge sichtbar gemacht werden, und Entscheidungsträger im Unternehmen erhalten ganz neue Erkenntnisse, die ihnen bei strategischen Fragestellungen helfen.

Ein Beispiel dafür, wann eine solche Informationsverknüpfung besondere Mehrwerte liefert, sind M&A-Aktivitäten. Das Ziel von Fusionen oder Übernahmen ist Wachstum und die Realisierung von Synergieeffekten. Diese sowie die Integration von neuen Mitarbeitern, Daten, Wissen und Systeme müssen so schnell wie möglich erfolgen, damit die Potenziale rasch ausgeschöpft und Ineffizienzen so schnell wie möglich beseitigt werden können.

Aber auch im Supply Chain Management können große Mehrwerte geschaffen werden durch eine transparente Informationsgrundlage, die die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Das schließt F&E-Prozesse genauso ein wie die gesamte Produktion, Verpackung, Handhabung, Ressourcen- und Finanzplanung oder den Transport. Besonders komplex wird es bei Unternehmen, deren Lieferketten verschiedene Länder, Produkte und rechtliche Anforderungen umfassen – hier sorgt Informationstransparenz nicht nur für Compliance-Sicherheit und im Fall von Pharmazie- und Medizintechnologieunternehmen auch für die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit von Produkten, sondern auch für jede Menge Potenzial für Effizienzsteigerungen und Kostenersparnisse. Das gilt insbesondere bei situativen Abweichungen und Veränderungen, auf die schnell reagiert werden muss, um die Supply Chain effizient und resilient zu halten.

Dabei geht es aber nicht nur um die Wirtschaftlichkeit – auch für die Nachhaltigkeit der Unternehmen ist eine transparente Lieferkette wichtig. Unternehmen müssen nicht nur klar kommunizieren können, wo und wie ihre Produkte im Laufe des Produktlebenszyklus produziert und weiterverarbeitet werden – sie selbst müssen heute sehr offen damit umgehen, wie sie ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen. Auch das ist nur möglich mit einer entsprechenden Informationsgrundlage.

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www.fischer-information.com

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Über Fischer Information Technology:

Fischer Information Technology bietet nicht nur viele Jahre Erfahrung in der Technischen Redaktion sowie eine eigene Lösung für die digitale technische Dokumentation, sondern hat jüngst seine Corporate Information Management-Plattform „Sherlock“ auf den Markt gebracht, die auf modernster Graphdatenbanktechnologie basiert und nach sehr kurzer Implementierungszeit transparente Informationsgrundlagen in Unternehmen schafft.

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Picture credit © Jon Tyson on Unsplash


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