VON CARMELA MELONE
(Veröffentlicht in THE GAZETTE Ausgabe 02 im April 2023)
Im Juni 2023 werden die Luxushoteliers von Maisons Pariente ein neues, extravagantes Hotel in Le Marais, einem besonders charmanten Viertel von Paris, eröffnen. Wir sprechen mit Kimberley Cohen, Mitbegründerin und Artistic Director von Maisons Pariente, über das neue Hotel, seine einzigartige Identität und das Familienunternehmen.
Le Grand Mazarin ist das erste urbane Hotel in der Kollektion von Maisons Pariente, die bereits das Crillon Le Brave in der Provence, das Le Coucou in Méribel und das Lou Pinet in Saint-Tropez betreiben. Während alle Häuser die Vision von unaufdringlichem Luxus, perfektem Service und hervorragender Qualität teilen, spiegelt das Le Grand Mazarin die lebendige und kosmopolitische Atmosphäre seines Viertels wider. Verantwortlich für die funkelnde und avantgardistische Seele des Le Grand Mazarin ist der schwedische Designer Martin Brudnizki. Seine Arbeit ist weltweit dafür bekannt, dass er den Begriff des Minimalismus negiert und stattdessen jede Gelegenheit nutzt, um einer übergreifenden Geschichte neue Perspektiven hinzuzufügen. Le Grand Mazarin soll im Juni 2023 eröffnet werden, und wir hatten die Gelegenheit, mit Kimberley Cohen, Mitbegründerin und Artistic Director von Maisons Pariente, über das neue Projekt zu sprechen. Kimberley ist die Jüngste des Trios hinter Maisons Pariente, einer wahren Erfolgsgeschichte für Familienunternehmen: Chef der Immobiliengruppe ist Patrick Pariente, der 1973 zusammen mit seinem Bruder die Modemarke Naf Naf gegründet hat. Nachdem er die Marke zwanzig Jahre später an Vivarte verkauft hatte, etablierte er zusammen mit seinen beiden Töchtern Leslie und Kimberley die Luxushotelmarke Maisons Pariente.
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Interview mit Kimberley Cohen, Mitbegründerin und Artistic Director von Maisons Pariente
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Das Le Grand Mazarin wird in Kürze in Le Marais eröffnet, einem Pariser Stadtteil, der für Luxus und seinen historischen Charme bekannt ist. Was waren die Gründe für die Wahl von Le Marais?
Wir haben eine Chance erkannt und beschlossen, sie zu ergreifen. Le Marais war für Maisons Pariente der richtige Ort, um sein erstes Pariser Hotel zu errichten. Le Marais ist das Zentrum des historischen Paris, in dem neue Konzepte und Trends entstehen, während die Atmosphäre von viel Geschichte durchdrungen ist. Als wahrer Schmelztiegel ist Le Marais das Herz von Paris und bietet Gästen, die andere Viertel im Westen von Paris gewohnt sind, ein ganz anderes Fünf-Sterne-Erlebnis. In unseren Augen ist das extravagante Marais das neue Epizentrum von Paris!
Wie definieren Sie in Ihren eigenen Worten den Pariser Luxus?
Für mich sind das raffinierter Geschmack, Eleganz, hohe Standards, Raritäten, künstlerische Intentionen, Komfort und Beständigkeit, Authentizität und zeitlose Trends. Das gilt für Hotels, Essen und auch für die Mode.
Martin Brudnizki sagte einmal, der Maximalismus würde dazu beitragen, die Menschen in das Design eintauchen zu lassen, und dass er freie Räume hasst. War dies auch sein Ansatz für Le Grand Mazarin, um den Besuchern zu helfen, sich in die Umgebung einzufühlen?
Martin Brudnizki liebte das Konzept des Salons, und das war eine der Hauptinspirationsquellen bei der Gestaltung von Le Grand Mazarin. Zusammen mit meiner Schwester Leslie wollten wir, dass sich das Hotel so anfühlt, als wäre es schon immer ein Teil der Landschaft von Le Marais gewesen. Deshalb haben wir uns von den großen Häusern der aristokratischen Ära inspirieren lassen, in denen sich Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Musik in prächtigen Residenzen trafen und Ideen und Gedanken austauschten. Unser Konzept für Le Grand Mazarin bestand darin, dieses Ambiente in der heutigen Zeit wiederzubeleben, in dem sich die Gäste wie zu Hause fühlen und die Freiheit haben, sich selbst zu verwirklichen.
Das Konzept ist eine warmherzige Verbeugung vor der Vergangenheit und spiegelt den zeitlosen Pariser Lebensstil wider, was sich natürlich auch in Ihrer Social-Media-Strategie zeigt. Warum war das für Sie bei der Gestaltung eines neuen Hotels so wichtig?
Für uns ist es sehr wichtig, Authentizität zu schaffen, das Alte mit dem Neuen zu mischen und eine Geschichte zu erzählen. Dazu müssen wir den Ort, seine Atmosphäre und kulturellen Facetten sowie die Bedürfnisse unserer Kunden verstehen. Dies sind starke Werte, die wir teilen und denen wir treu bleiben. Die sozialen Medien sind ein wichtiger Weg, um unsere Besucher zu erreichen. Sie sind ein hervorragendes Medium, um diese Überzeugungen weiterzugeben und unsere Kunden einzuladen, ihre Erfahrungen über die Zeit ihres Aufenthalts hinaus zu erweitern.
Obwohl die Menschen es kaum erwarten können, endlich ihr Zuhause zu verlassen und wieder zu reisen, haben Sie sich entschieden, Hotels zu schaffen, in denen man sich wie zu Hause fühlt. Wie passt das zum aktuellen Zeitgeist und welche Art von Besuchern adressieren Sie?
Wir wollen unvergessliche Erinnerungen schaffen durch heimelige Emotionen und das Gefühl der Zugehörigkeit. Wir möchten, dass unsere Besucher uns als Rückzugsort, als Zufluchtsort sehen. Wir möchten, dass sie die raffinierte Authentizität und die absolute Privatsphäre genießen, dass sie von unseren freundlichen Hoteliers empfangen werden, dass sie ein modernes Ambiente vorfinden, das schick, aber entspannt und nie zu förmlich ist, und natürlich möchten wir, dass sie sich in jedem der Maisons Pariente-Häuser wie zu Hause fühlen.
Es ist interessant zu beobachten, wie sich der Service im Gastgewerbe in den letzten Jahren verändert hat. Heute gibt es viele Konzepte, bei denen der Service unsichtbar ist – man kann sogar ohne menschlichen Kontakt einchecken. Was macht in Ihren Augen den perfekten Service aus?
Ein High-End-Service, der aber nie überladen wirkt, eine herzliche Gastfreundschaft, Großzügigkeit und das Erkennen aller Bedürfnisse. Für uns ist der Service ein unverzichtbarer Teil der Erfahrung, die unsere Gäste machen sollen, wenn sie in unseren Häusern wohnen. Freundlichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch unsere verschiedenen Teams und ist somit ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots.
Le Grand Mazarin wird Ihr Portfolio an Fünf-Sterne-Hotels in ganz Frankreich ergänzen – wie wählen Sie die Standorte für neue Projekte aus?
Wir erhalten viele Hotelangebote von Maklern, und wir prüfen die, die uns interessant erscheinen. Wir verlieben uns in jedes Projekt und jeden Standort, den wir auswählen. Wir gehen keine Kompromisse ein. Wir haben sehr hohe Ansprüche und entscheiden uns immer für diejenigen, die authentisch sind und dem Erbe der Region gerecht werden.
Wie erfassen Sie die einzigartige Identität eines Ortes?
Am Anfang steht immer eine Geschichte, auf der wir aufbauen. Wir passen uns der Sichtweise des Kunden an, niemals der des Hoteliers. Das ist es, was uns von anderen unterscheidet.
Könnten Sie sich vorstellen, auch außerhalb Frankreichs ein Hotel zu eröffnen – und wenn ja, welche Region würden Sie bevorzugen?
Ja, das würde ich sehr gerne! Vielleicht in Italien, Griechenland oder ein bisschen weiter weg, in Afrika. Ich habe viele Ideen für eine Barfuß-Luxus-Öko-Lodge in Afrika. Wer weiß? Vielleicht bald …
Was kommt zuerst: der Standort oder die Idee?
Der Standort. Dann bin ich voller Ideen!
Welche anderen Aspekte oder Dienstleistungen sind neben dem Standort und der Innenausstattung für Ihre Konzepte wichtig und warum?
Großzügigkeit, Ultra-Personalisierung, Privatsphäre, Liebe zum Detail, ein intelligenter Kleiderschrank, der von einer Frau konzipiert wird, bequeme Matratzen und Kissen, der Duft eines Ortes und exquisites Essen!
Maisons Pariente wurde von Ihnen, Ihrer Schwester und Ihrem Vater, Patrick Pariente, gegründet. Zuvor hatte er zusammen mit seinem Bruder das Modeunternehmen Naf Naf etabliert und es zwanzig Jahre später an Vivarte verkauft. Ist das Familienunternehmen ein Erfolgsfaktor?
In der Familie können wir das bejahen. Es geht darum, ein Gleichgewicht und die richtigen Partner zu finden. Wir haben sehr unterschiedliche Rollen, und deshalb funktioniert es auch so gut. Jeder von uns hat sein eigenes Fachwissen. Wir sind vier Geschwister, und ich glaube nicht, dass ich mit den anderen beiden zusammenarbeiten könnte, obwohl ich sie liebe. Es ist das Gleiche wie in jedem anderen Unternehmen: Das Wichtigste ist, das richtige Team aufzubauen!
Erzählen Sie uns ein wenig mehr über sich selbst, Ihren Weg und die Entscheidung, dieses Unternehmen mit Ihrer Familie aufzubauen.
Ich bin in Belgien zur Highschool gegangen, bevor ich an der FIDM in Los Angeles meinen Abschluss in Apparel Manufacturing und einen Bachelor of Science in Wirtschaft gemacht habe. Dann eröffnete ich ein Boutique-Hotel mit fünf Zimmern in LA, das Willow. Im Jahr 2016 kehrte ich nach Frankreich zurück und stieg zunächst in das Immobiliengeschäft der Familie ein, bevor ich mich auf das Gastgewerbe konzentrierte. Im Jahr 2013 bot sich uns eine großartige Gelegenheit in Courchevel, und damit fing dann alles an. Das erste Hotel wurde von meinem Vater Patrick Pariente und meiner Schwester Leslie Kouhana gegründet. Es hieß L’Apogée und ist heute ein Palast, der von der deutschen Luxusgruppe Oetker Collection geführt wird. Damals waren wir noch keine Hoteliers, aber nach diesem großen Erfolg beschlossen wir, unsere eigene Hotelkollektion ins Leben zu rufen, und ein paar Jahre später bekamen wir gleich drei Gelegenheiten, Hotels zu bauen: eines in der Provence, Crillon le Brave, und eines in St-Tropez – beide waren bereits bestehende Hotels, als wir sie kauften. Außerdem haben wir ein Grundstück in Meribel erworben, die perfekte Lage, direkt an den Pisten, wo wir das Le Coucou gegründet haben. Alle drei wurden 2019, im selben Jahr, eröffnet. Maisons Pariente war geboren.
Was sind die wichtigsten Dinge, die Sie von Ihrem Vater gelernt haben? Und was, glauben Sie, hat er von Ihnen und Ihrer Schwester gelernt?
Von unserem Vater haben wir gelernt, dass man einen Schritt zurück macht, wenn man nicht vorwärts geht, und dass nur derjenige, der nichts tut, nicht scheitert. Das Wichtigste im Leben ist für ihn also Entschlossenheit, Entschlossenheit und Entschlossenheit – das sollte eine Schlüsselkomponente im Leben sein.
Von uns hat er viel über die neue Ära des digitalen Marketings und die Bedeutung einer starken Präsenz auf den sozialen Kanälen gelernt. Und natürlich eröffnet ihm unsere jüngere Denkweise neue Perspektiven, um anders zu denken und ein besseres Gleichgewicht im Privat- und Berufsleben zu schaffen.
Was lieben Sie am meisten an Ihrem Job?
Wie vielfältig die Themen sind. Die Tatsache, dass ich neue Leute kennenlerne und dass ich mir die Talente aussuchen kann, die mich umgeben. Und dass wir für immer Teil der Urlaubserinnerungen der Gäste sein dürfen!
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Über Kimberley Cohen:
Kimberley Cohen,
Mitbegründerin und Artistic Director von Maisons Pariente
Kimberley begann schon früh, die Welt zu erkunden, und verbrachte acht Jahre in den USA zwischen New York und Los Angeles. Zunächst studierte sie am Fashion Institute of Design and Merchandising in Los Angeles. Ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammelte sie in der Modebranche und im Unternehmertum mit einer möblierten Ferienvermietung in Los Angeles. Mit dieser internationalen Erfahrung im Gepäck trat sie 2015 als Mitbegründerin und Artistic Director von Maisons Pariente in die florierende Familiengruppe ein. Sie ist immer auf dem Laufenden, was die neuesten Trends angeht, und ihr Hauptaugenmerk gilt der Identität der Hotelprojekte, ihrer Positionierung auf dem Markt, der Werbung und dem Sourcing.
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Picture credit © Maisons Pariente
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